Die elbmargarita Sonntags-Geschichte „Dresdner für Dresden“
Wie ein Internetradio die Dresdner erreichen will
Janosch Wieland (Foto: NL) hat Radio immer schon fasziniert. Der Gründer des Internetsenders „Radio Elbflorenz“ gerät noch heute ins Schwärmen, wenn er an seine Anfänge als DJ in den 80er Jahren denkt. Vom Radio-begeisterten DJ zum Chef seines eigenen Senders wurde der gelernte Diensteistungsfachmann für Postdienste aber eher zufällig. „Eines Tages habe ich mitgekriegt, dass es gar nicht viel braucht, um via Internet Signale zu senden“, erzählt er. Schnell hatte er sich die wichtigsten Dinge dazu recherchiert. „Ich habe dann einfach ein Mischpult angeschlossen und hobbymäßig immer mal geredet, wenn ich Zeit hatte.“ Das war im November 2005. Der erste Hörer war sein Bruder, viele Freunde kamen hinzu. Aus dem Hobby wurde ein Volltimejob. „Innerhalb von einem halben Jahr habe ich einen eigenen Server angelegt und auf diesem einige Titel hinterlegt, die per Zufallswiedergabe gespielt wurden“, so der Radiofan. Das sei ein gängiges Prinzip von Netzradios. Die Hörerzahlen entwickelten sich schleppend, aber kontinuierlich: von drei auf fünf, auf sieben. „Als wir einmal 15 erreicht hatten, haben wir gefeiert“, so Wieland. Mittlerweile zählt der Sender durchschnittlich 50 Hörer pro Minute und zehn ehrenamtliche Mitarbeiter. Alle samt ebenso Radiofreaks, wie Janosch Wieland. Im Jahr 2007 hat er daher aus dem Hobby eine GmbH gemacht. So könne er besser wirtschaften, etwa mit Sponsorengeldern und Spotproduktionen.
Der Name seines Senders lag für Wieland nahe: „In Anlehnung an das Brandenburger bb-Radio habe ich mein Radio dd-Radio genannt.“ Aufgrund der Verwechslungsgefahr von dd-Radio mit Radio Dresden, musste er den Sender dann aber nochmal in Radio Elbflorenz umtaufen. Als solches ist Wielands Baby bis heute im Internet zu finden. Die Philosophie der Firma: „Radio bewusst erleben“. Mit einem Musikmix von Dance-Hits bis hin zu den aktuellen Pop-Charts sollen Dresdner zwischen 14 und 49 angesprochen werden. Wieland ist inzwischen hauptberuflicher Geschäftsführer, arbeitet nur noch ab und zu als DJ. Sein Traum: Das Radio soll eine richtige Frequenz in Dresden bekommen. Doch die Sächsische Landesmedienanstalt sträubt sich. „Wir haben aber schon eine andere Idee, wie wir das erreichen können“, sagt Wieland, schmunzelt und geht zurück in sein Studio, das direkt gegenüber der Waldschlösschenbaustelle liegt.
Radio Elbflorenz: www.radioelbflorenz.de