TU Dresden hofft auf Exzellenz-Titel
Die spannende Phase der Exzellenzinitiative hat begonnen. Zum 1. September hat die TU Dresden die Vollanträge zu dem bundesweiten Wettbewerb eingereicht. Nun heißt es bis zum 15. Juni 2012 hoffen. Als eine von 16 deutschen Universiäten kämpft die TU Dresden nun auch in der letzten Phase des Rennens um den Exzellenz-Titel. Hat sie doch in der ersten Phase des bundesweiten Wettbewerbs bereits mit den Projektskizzen für zwei Exzellenzcluster, einer Graduiertenschule und dem universitären Zukunftskonzept überzeugen können. Die vollständigen Anträge für die vier Projekte mit einem Gesamtvolumen von 171,8 Millionen Euro sind nun in der vergangenen Woche nach Bonn gebracht worden. „Ich bin überzeugt, dass alle Anträge gut sind“, sagte TU Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen anschließend.
Spätestens jetzt ist nun klar: Im Rennen um Exzellenz setzt seine Universität einmal mehr auf Bioengineering (Graduiertenschule und ein Cluster) und die Mikroelektronik (zweites Cluster). Am spannendsten für alle Beteiligten dürfte jedoch das Zukunftskonzept „Die Synergetische Universität“ sein, das mit 78,5 Millionen Euro nicht nur einen Großteil des Fördervolumens schluckt, sondern auch eine umfassende Neustrukturierung der Uni in allen Bereichen vorsieht.
Ziel ist es dabei, die Universität so weiterzuentwickeln, dass sie bis 2022 in den Kreis der 100 besten Universitäten weltweit aufsteigen kann. Das Zukunftskonzept splittet sich dabei in vier Schlüsselmaßnahmen: Es sieht unter anderem eine gezieltere Rekrutierung von Studienbewerbern und exzellenten Wissenschaftlern (zum Beispiel die Einführung von Self-Assessment-Tests für künftige Studierende), die Bündelung der 14 Fakultäten in fünf Schools, die Dezentralisierung und Optimierung der Support-Prozesse und das DRESDEN-concept als Verbund mit außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen um Dresden vor.
Wie und wann das Ganze konkret umgesetzt werden kann, ist noch unklar. Allein die Ausarbeitung der Vollanträge bezeichnete Rektor Müller-Steinhagen aber als einen Kraftakt. Die Exzellenzinitiative jedoch könne eine Initialzündung für die Dresdner Universität sein, um diese innerhalb von zehn bis 20 Jahren auf ein Spitzenniveau zu katapultieren, so der Rektor.
An den Fall eines Ausscheidens aus dem Exzellenz-Wettbewerb will in Dresden im Moment daher niemand wirklich denken. Einen wirklichen Plan B für diesen Fall gebe es nicht, so der Rektor. „Wir müssten uns dann vermutlich mit dem Freistaat auf ein abgespecktes Paket einigen.“ Doch steht für ihn fest: Würden keine Fördergelder seitens des Bundes fließen, würde es eng für die vier exzellenten Projekte. „Das Exzellenzcluster wäre dann wahrscheinlich nicht realisierbar, die Graduiertenschule würde zwar weiter geführt, könnte aber nicht erweitert werden“, so Müller-Steinhagen. Beim Zukunftskonzept müsse man sehen, was im Bereich des Möglichen liege. So habe man schon jetzt mit der Zuordnung der Fakultäten zu Schools begonnen.
Nicole Laube