Betreiberin schließt wegen Baumängel
Das Hotel und Restaurant „Wildhelmsburg“ in Niederwartha, direkt an der B 6 hat in den vergangenen zehn Jahren eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Betreiber kamen und gingen, zwischenzeitlich stand die eigentlich idyllisch gelegene Gastwirtschaft am Rande Dresdens lange Zeit komplett leer. Seit diesem Jahr ist die „Wilhelmsburg“ nun erneut ohne Wirt.
Seit April 2011 bewirtschaftete Pächterin Helene Pflaum die Gastwirtschaft am unteren Stausee. Doch mit dem 31.12. wurde ihr Pachtvertrag gekündigt. Der Grund: Bereits nach kurzer Zeit hatte die Pächterin erhebliche Mängel an der baulichen Substanz des Gebäudes bemerkt. Nicht fachgerecht eingebaute Duschen, feuchte Wände und fehlende Dachziegel veranlassten Helene Pflaum dazu, Beschwerden an die Eigentümer zu richten. Doch besonders Brandschutzvorkehrungen, wie die Installation von speziellen Türen oder der Anbau eines zweiten Treppenhauses, wurden durch die Eigentümer nicht vertragsgemäß umgesetzt. „Es ging nicht nur um die Attraktivität des Gebäudes, sondern auch um die Sicherheit unserer Gäste“, erklärt Helene Pflaum.
Da die Pächterin vergeblich auf eine Reaktion wartete, verweigerte sie die Zahlung der Pacht, um den Druck für Sanierungsarbeiten weiter zu erhöhen. Zur Folge hatte dies für sie jedoch nur eine fristlose Kündigung des Pachtvertrages, der unter anderem die Instandhaltung des Objektes durch die Eigentümer vorsieht. Nach einem außergerichtlichen juristischen Streit fand man jedoch einen Kompromiss: In beiderseitigem Einvernehmen verständigte man sich auf einen Aufhebungsvertrag, durch den festgelegt wurde, dass das Pachtverhältnis zum 31. Dezember 2011 endet.
„Unsere Absicht war es nie, diesen Streit weiter fortzuführen und ich bin daher froh, dass wir uns auf diesen Aufhebungsvertrag einigen konnten. Natürlich ist es schade, dass die ‚Wilhelmsburg’ nach so kurzer Zeit schon wieder schließen muss“, so Helene Pflaum. Die Gastwirtin wird sich mit der Etablierung eines neuen Hotels in Radebeul eine neue Aufgabe setzen. Die Gäste der „Wilhelmsburg“ jedoch müssen indes mit einer weiteren Schließzeit leben. (NL)