1. Poesie- und Literaturfestival liest prominent
Literarische Werke von Klassik bis Gegenwart, Musik und prominente Stimmen, das sollen die Zutaten für das erste Dresdner Poesie und Literaturfestival sein. Das Rezept erfreut sich schon in Bad Homburg großer Beliebtheit. Nun will Initiator Hermjo Klein unter der künstlerischen Leitung von Bernd Hoffmann mit einem ähnlichen Programm auch das Dresdner Publikum in den Bann ziehen.
Vom 4. bis zum 8. September stehen an verschiedenen Orten in der Stadt insgesamt acht Lesungen auf dem Festivalprogramm. Zur prominenten Auslese auf den Bühnen gehören Schauspieler wie Peter Lohmeyer, Gudrun Landgrebe, Andreas Schmidt-Schaller, Sebastian Koch und Rufus Beck, die fürs Publikum selbst die Bücher aufschlagen. Mit einem Musik- und Tanzprogramm untermalt, lesen sie dabei Auszüge aus Werken wie Kleists „Marquise von O“ (gelesen von Gudrun Landgrebe), Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“, besser bekannt in Stanley Kubricks Filmversion „Eyes Wide Shut“ (gelesen von Sebastian Koch, Foto: PR), oder Arno Geigers Demenzroman „Der alte König in seinem Exil“ (gelesen von Matthias Brandt).
Nach dem gelungenen Start des Poesie- und Literaturfestivals in Bad Homburg, wo das Ganze dieses Jahr bereits zum vierten Mal stattfindet, ist Hermjo Klein davon überzeugt, dass dieses Format auch in der „kulturvollen Stadt Dresden“ gut aufgenommen wird. In Bad Homburg sei das Publikum mit dem Festival bereits mitgewachsen – und es sei zu wünschen, dass auch die Dresdner Premiere keine einmalige Veranstaltung bleibe, so Klein in einer Pressekonferenz.
Veranstaltungsorte wie das Erlweincapitol, die Christuskirche, die Festungsmauern oder der Alte Schlachthof fassen jeweils zwischen 200 und 1000 Personen. Die Veranstalter sind optimistisch, dass diese Platzkapazitäten auch in Dresden größtenteils ausgefüllt werden können. „Literaturfest, das klingt immer erst mal ein bisschen eingestaubt, aber genau das ist hierbei eben nicht der Fall“, erzählt Schauspieler Sebastian Koch – bekannt unter anderem aus „Das Leben der Anderen“ –, der die musikalische Konzeption zu seiner Lesung von Schnitzlers „Traumnovelle“ selbst erstellt hat.
Wie sehr Dresden sich dank solch prominenter Unterstützung tatsächlich als Literaturstadt outet, wird sich schlussendlich wohl erst an den sechs Festtagen im September zeigen. Der Vorverkauf für die Lesungen (Karten ab 18 Euro) ist aber bereits gestartet.
Nicole Czerwinka