Rekordmarathon am Weinberg

Spitzhaustreppenlauf geht in die 10. Runde

Hätte Daniel Pöppelmann (1662-1736) geahnt, dass die Treppe, die er einst als Verbindung zwischen Spitzhaus und Weingut Hoflößnitz in Radebeul anlegte, einmal zum Austragungsort für einen Ultra-Marathon wird, er hätte sie gewiss etwas anders geplant. Doch für Sportler aus aller Welt sind diese 397 Stufen mitten in den Weinbergen vielleicht gerade wegen ihrer schmalen Form eine ganz besondere und wegen des herrlichen Panoramas auch noch eine besonders schöne Herausforderung.

Zum zehnten Mal organisierte der Radebeuler Christian Hunn an diesem Wochenende (12./13. April) „seinen“ Sächsischen Mount Everest Treppen-Marathon. Die Idee der Veranstaltung in weinseliger Landschaft ist dabei so simpel wie genial: Eine Runde – also Treppe ab, kurze Joggingrunde, Treppe auf – misst genau 88,48 Meter Aufstieg und 88,48 Meter Abstieg. Sie Strecke beträgt 843,50 Meter. Und dies genau 100 Mal durchlaufen ergibt das einen kompletten Aufstieg von NN bis zum Gipfel des Mt. Everest und zurück. Es ist also alles andere als ein Spaziergang, den die Läufer hier bewältigen.

Die Zahlen sprechen für sich: Wer die Strecke 100 Mal in 24 Stunden bewältigt, hat 42,195 Kilometer und 79400 Stufen hinter sich gebracht. Die beiden Sieger des zehnten Laufs (Kategorie Alleingang) schafften dies sogar mit neuen Rekordleistungen. So kam Ulrike Baars aus Dresden nach 17:06:59 Stunden ins Ziel, der Münchner Andreas Allwang lief die 100 Runden in 13:26:53 Stunden so schnell wie noch niemand vor ihm. Auf dem zweiten Platz landete der Radebeuler Ulf Kühne nach 15:07:55 Stunden, Dritter wurde Frank Wittwer aus Dresden, der 16:27:31 Stunden lief.

Bei den Frauen kam Sabine Remberger-Jordan aus Frankfurt nach 22:04:46 Stunden auf den zweiten und die Dresdnerin Katrin Hofmann nur knapp dahinter nach 22:47:18 auf den dritten Platz. Einen neuen Rekord stellte auch die Freiwillige Feuerwehr Radebeul auf, die mithilfe von Kameraden aus dem Landkreis Meißen und (vereinzelt auch) ganz Deutschland erstmals eine Hunderterstaffel, welche in voller Feuerwehrmontur mit Atemschutzmaske an den Start ging.  Die Kameraden schafften die Strecke trotz deutlich erschwerter Bedingungen in 19:29:11 Stunden. – Bleibt abzuwarten, welche Überraschungen Pöppelmanns Treppe in den nächsten zehn Jahren noch bereithält.

Linktipp: www.treppenlauf.de

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