Campusspaziergänge …
Die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahres locken ins Freie – und bei einem Rundgang über den Campus der Dresdner TU lassen sich herrliche Kleinode der Ruhe entdecken. Mitten in den Semesterferien ist es hier so still, dass man meinen könnte, die alten Backsteingebäude lägen noch im Winterschlaf.
Doch gerade im Moment der Einkehr fällt auf: Das Gelände der Dresdner Universität in der Südvorstadt ist etwas ganz Besonderes. Hier, wo der Erfindergeist seit mehr als 100 Jahren technische Innovationen gebiert, gehen Alt und Neu vielleicht wie nirgends sonst in der Stadt Hand in Hand.
Zwischen den alten Backsteinbauten am TU-Kerncampus rund um den Zeuner- und den Beyerbau an der George-Bähr-Straße sind in den vergangenen zehn Jahren viele moderne Forschungsbauten entstanden, die sich mit verspiegelten Fassaden oder Lamellenwänden wunderbar ins Gesamtbild fügen.
Rund um Labore und Hörsäle gibt es viele nahezu verwunschene Eckchen, die im Schatten alter Bäume auch Geschichten von anderen Zeiten zu erzählen scheinen. Der Campus birgt Geheimnisse und Mythen – wir müssen sie nur entdecken, genau hinschauen und zuhören.
Moderne und alte Architektur, Zukunft und Tradition bilden hier eine Einheit und beweisen, dass der Geist von Dresden sich längst nicht nur um barocke Fassaden und historische Altstadtgassen dreht. Im Gegenteil: So inspirierend sind funktionale Bauweisen selten mit kleinen Oasen der Ruhe verknüpft.
Man muss eigentlich nur losziehen, mit offenen Augen und ein bisschen Neugier im Gepäck. Dann wird man von Kunst bis Natur, von alt bis neu vieles entdecken, was dieses Viertel einmalig macht.
Ein Kommentar
Zur Vollständigkeit gehört meines Erachtens der Hinweis auf den Schumannbau, der als Gericht erbaut wurde und im Nationalsozialismus, von der sowjetischen Besatzungsmacht und schließlich von der DDR als „zentrale Hinrichtungsstätte“ genutzt wurde. Im Souterrain findet sich die m.E. sehr gut gestaltete Gedenkstätte.