Impressionen von der Jahresausstellung der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Im Sommer wird Dresden seinem Ruf als KUNST- und Kulturstadt mehr als gerecht: An allen Ecken gibt es derzeit Kunst zu bestaunen. Wir setzen unseren kleinen virtuellen Rundgang über die Jahresausstellung an der Hochschule für Bildende Künste im Gebäude auf der Pfotenhauer Straße fort – Teil drei unserer sommerlichen Kunstserie.
Zugegeben, besonders einladend wirkt der Standort der HfBK am Rande der Kreuzung zwischen Uniklinik und Waldschlösschenbrücke nicht gerade. Besucher müssen schon wissen, dass in dem unscheinbaren Spitzhaus die Kunst wohnt, um es nicht achtlos links liegen zu lassen.
Zum Glück ziehen die Plakate zur Jahres- und Diplomausstellung in diesem Jahr schnell die Aufmerksamkeit auf sich. Und dennoch: Fast verlassen wirkt das Gelände hinter dem großen Tor, obwohl im ersten Komplex eine Tür weit offen steht, traut man sich kaum hinein.
Die Ateliers liegen hier am Donnerstagvormittag noch im Schlummer. Ein wenig verloren kommt man sich vor, wenn man eintritt. So braucht es etwas Ortskenntnis und Überwindung, um weiter zu gehen. Doch Mut wird belohnt, schon im ersten Raum winkt die Kunst dem Betrachter verheißungsvoll zu.
Tatsächlich befinden sich an diesem Ort die spannendsten Werke der Jahresausstellung 2017. Farbenfrohe Gemälde, interessante Collagen und Skulpturen sind zu einer einladenden Melange angeordnet, sodass man an allen Ecken des Raumes hängen bleibt. Blicke und Gedanken schweifen.
Die hohen Hallen atmen mehr noch als auf der Brühlschen Terrasse kreative Arbeitsatmosphäre und lassen die Werke je nach Lichteinfall in kräftigen Farben strahlen. Die Kunst entfaltet an ihrem Entstehungsort besondere Wirkung. Es ist ein wenig, als könnte man dem ganzen langen Prozess von der Idee bis zur ihrer Ausführung hier nachfühlen.
Auch in der „Pfote“, wie die Pfotenhauerstraße an der HfBK genannt wird, stehen die Türen zu den Ausstellungs-Ateliers weit offen. Bald genießt man die Möglichkeit zum ungestörten Kunst gucken in dieser kleinen Oase. Der Weg hierher hat sich auf jeden Fall gelohnt: auch im hinteren Gebäude gibt es tolle Werke zu sehen.
Das Schöne an der Jahresausstellung ist jene Intimität einer Kunstausstellung mit Geheimtippcharakter. Sie überfordert den Besucher nicht mit der Größe einer Ostrale oder Biennale, nährt vielmehr die Neugier mit verdaulichen Happen. Wer mag, kann sich im Hof zu den Studenten setzen und locker ins Gespräch kommen.
Das Beste ist aber: Der Kunstgenuss ist mit der Jahresausstellung am 23. Juli nicht vorbei. Er beginnt heute (21.7.) Abend erst richtig, wenn im Oktogon an der Brühlschen Terrasse die diesjährige Diplomausstellung Eröffnung feiert.
Info: Jahresausstellung der HfBK Dresden, bis 23. Juli 17, Brühlsche Terrasse 1, Güntzstr. 34, Pfotenhauer Str. 81/83