Schüler des Gymnasiums Bühlau gestalten eine trinationale Uraufführung in Frankreich
Für 18 junge Sänger am Gymnasium Bühlau geht heute (18. Mai) im französischen Souvigny ein musikalisches Großprojekt ins Finale. Zusammen mit dem Dresdner Klavierpädagogen Dirk Ebersbach arbeiten die Schüler seit Dezember an einer trinationalen Weltpremiere: Mit Schülern aus Frankreich und Italien bringen sie Jean Luc Perouts „Le cantate de la paix“ (Kantate für den Frieden) zur Uraufführung.
Das Gymnasium Bühlau ist die einzige Schule aus Deutschland, die an diesem europäischen Projekt (Foto: Dirk Ebersbach) anlässlich des 100. Jahrestages der Beendigung des Ersten Weltkriegs teilnimmt. Das Besondere an dem Projekt ist, dass in die Komposition von Jean Luc Perout eigene Texte der Schüler eingeflossen sind. Während des fachübergreifenden Unterrichts im gesellschaftswissenschaftlichen Profil am Gymnasium Bühlau sollten sie sich vor einem Jahr mit persönlichen Texten dem Themenkomplex Erster Weltkrieg nähern, sind in Archiven und im Militärhistorischen Museum unter anderem mit Briefen von Soldaten auf Spurensuche gegangen.
Aus diesen Texten hat Jean Luc Perout einige ausgewählt und vier deutsche Werke für seine Kantate geschrieben. Auch die Schüler aus Frankreich und Italien haben eigene Texte zu dem Stück beigesteuert. Das fertige Werk besteht aus sechs Sequenzen und fügt die Teile der drei Schulen zusammen wie ein musikalisches Puzzle. Inhaltlich dreht sich die Kantate vor allem um die Frage: Warum ist das passiert? „Im Fokus steht die europäische Frage, der Weg zum Frieden“, sagt Dirk Ebersbach.
Die ersten Notenskizzen erhielt er per Mail. Er erarbeitete sich die Kantate zunächst am Klavier, bevor die Proben begannen. „Es ist kein leichtes Stück für Laien. Mehrstimmig singen ist schwer, man muss gut zuhören“, erklärt er. Doch die 18 jungen Sänger hatten den Ehrgeiz, das zu schaffen. In Frankreich haben sie in der vergangenen Woche nicht nur Mitstreiter aus Italien und Frankreich, sondern auch den Komponisten des Stücks kennengelernt. Der erfolgreichen Uraufführung steht nun nichts mehr im Wege.