Ein Spaziergang durch den Zwinger – mit Musik und Gedanken
Wir schreiben den 1. August 2020. Ein Spaziergang durch Dresden. Die Gedanken wandern mit, schauen zurück und suchen Orientierung am leicht bewölkten Sommerhimmel.
So vieles neu, manches scheint wie es war. Ein Sonnenstrahl senkt sich warm zur Erde, ein heller Schein der Hoffnung auf Entspannung. Ein unbestimmter Frieden liegt heute über der Stadt. Ist es die Sommerruhe oder bloß die vor dem nächsten Sturm?
Wir schlendern durch barocke Bauten, vorbei an steinernen Zeugen so vieler Jahrhunderte, grüßen Putten und Steinfiguren, manche alt, einige erneuert erst in letzter Zeit. Sie alle schauen hinab, als könne nichts sie aus dem Takt bringen.
Den Blick starr auf die Stadt gerichtet – oder voller Zuversicht? Alles geht vorbei. Was hat Dresden nicht schon überstanden allein im vergangenen Jahrhundert? Dresden, du Schöne, zerstört und wiederaufgebaut, du hast deine Zuversicht, deinen Stolz nie verloren.
Von fern weht eine Melodie herauf. Melancholische Saxophonklänge in der kleinen Gasse, manche Passanten bleiben verträumt stehen. So viel kann Musik erzählen, was Worte nicht zu fassen vermögen. Emotionen, Beziehungen, Dialoge aus Akkorden.
Sie klingen sehnsuchtsvoll durch die Stadt – während wir weitergehen, den Klang fangen und wieder ziehen lassen wie einen bunten Schmetterling. Und während wir ihm nachschauen, wird uns bewusst: Das Leben und der Sommer waren vielleicht noch nie so schön wie heute.