Herbstauslese Spezial: Die elbmargarita-Lesetipps für den Herbst 2020
Das erste verregnete Wochenende hat Dresden erreicht. Hinter den Fenstern gehen die Lichter an, drinnen zieht die Gemütlichkeit ein. Herbstzeit ist auch Lesezeit, die beste Gelegenheit, sich auf die Couch zu kuscheln und bei einer Tasse Tee und Kerzenschein in fremde Welten abzutauchen. Es muss nicht immer ein moderner Bestseller sein! Ich habe für euch meine ganz persönlichen Lesetipps aus dem heimischen Bücherregal herausgesucht:
E.T.A. Hofmann: „Der goldene Topf“
In seiner romantischen Novelle hat E.T.A. Hofmann die Elbwiesen als fantastische Märchenkulisse erkoren. Wer einmal gelesen hat, was dem Studenten Anselmus hier alles Wundersames geschieht, wird den nächsten Spaziergang am Elbufer mit anderen Augen sehen.
Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“
Ein Klassiker der Weltliteratur, der in keinem Bücherregal fehlen sollte – und sich immer wieder zu lesen lohnt. Thomas Mann hat mit seiner Geschichte um den alten Schriftsteller Aschenbach so wunderbar ins Herz der italienischen Lagune getroffen, dass die Lektüre sofort Fernweh weckt.
Christa Wolf: „Der geteilte Himmel“
Ein Buch, das in diesem Herbst, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung, zur Pflichtlektüre zählt. Denn Christa Wolf beschreibt darin eindrücklich den Alltag in der noch jungen DDR und schonungslos die inneren Konflikte, die das Leben in einem geteilten Land heraufbeschwor.
Erich Kästner: „Fabian“
Der Dresdner Autor beschrieb in dem Roman seinen eigenes „Babylon Berlin“ in den 1920er Jahren. Mit scharfem Blick und stechender Ironie zeichnet er den schmalen Grat zwischen Zukunftsangst und apokalyptischer Vergnügungssucht, und zeigt – ohne es zu wissen – manche Parallele zu heute auf.
F. Scott Fizgerald: „Der große Gatsby“
Wir befinden uns gerade am Beginn der 2020er Jahre. Ähnlich wie Kästners „Fabian“, nur in Amerika statt in Berlin, tanzt Fizgeralds „Gatsby“ mittendrin in den goldenen 1920ern. Wirklich lesenswert ist der Roman nicht nur seiner Zeitlosigkeit, sondern auch seiner sensiblen Figurenzeichnung wegen.
Johann Wolfgang von Goethe: „Die Wahlverwandtschaften“
Goethes Roman zählt zu den absoluten Klassikern in dieser Liste. Gespickt mit vielen Zwischentönen handelt er von der Vergänglichkeit und intensiven Anziehungskräften zwischen Menschen. Schicksal oder Selbstbestimmung ist hier die entscheidende Frage – die Goethe verblüffend modern stellt.
Ralf Günther: „Als Bach nach Dresden kam“
Diese Erzählung fußt auf einer wahren Begebenheit und entführt den Leser auf wunderbare Weise in die Musikwelt Dresdens im 18. Jahrhundert. Es empfiehlt sich, zur Lektüre gleich ein bisschen Bach zu hören – oder anschließend auf dem Klavier selbst mal wieder loszulegen!