Impressionen von einem Spaziergang am Blauen Wunder
Mittwochabend im September. Ein Spaziergang an der Elbe. Das warme Herbstlicht fällt sanft auf die Hügel. Der Fluss glitzert wie Samt. Er ist ein Zauberer, der die Magie der Landschaft sacht heraufbeschwört.
Noch sind die Wiesen grün, die Bäume tragen Blätter. Die Sonne wärmt ein wenig und küsst die ersten kühlen Herbstmomente fort. Fast sorglos scheint die Welt an diesem Ort.
Ein leises Atemholen. Bis zum kalten Winter ist es noch weit. Der Sonnenuntergang scheint fast unendlich heute. Getragen vom Schatten des Sommers, der uns aus der Ferne mit sanfter Kraft den Rücken wärmt.
Goldgelbes Licht scheint auf die Stadt, hüllt Türme und Wiesen in einen sanften Schimmer. Der Fluss fließt sachte, einem Gemälde gleich. Für einen kurzen Augenblick sieht es aus wie ein Bild von Caspar David Friedrich.
Was hat sich verändert in all der Zeit? Wo ist die Erinnerungen geblieben? Spiegelt sie vielleicht die Zukunft nur? Leis‘ raunt die untergehende Sonne uns ein Gedicht ins Ohr.
Und weiter geht’s. Immer dem Strome nach. Wir lassen uns treiben im Fluss der Zeit, sind ein Blatt im Winde nur – und halten den Moment ganz fest, als könnt’s der letzte sein, der Sonne uns beschert.