Vom Zauber der Bücher

Lesetipp im Dezember: Evie Woods „Der verschwundene Buchladen“

Nichts ist, wie es scheint und manchmal werden selbst die unwahrscheinlichsten Geschichten Wirklichkeit. Autorin Evie Woods jedenfalls hat mir ihrem Roman „Der verschwundene Buchladen“ eine wundervolle Hommage an die Welt der Bücher und Geschichtenerzähler verfasst.

Zu Beginn der Handlung sind die drei Protagonisten Opaline, Martha und Henry noch Fremde. Doch bald schon zeigt sich, dass ihre Schicksale auf fantastische Weise miteinander verwoben sind. Während Opaline noch gegen die Konventionen ihrer Zeit ankämpft, in der Frauen kaum Rechte haben, begeben sich Martha und Henry auf Spurensuche in die Vergangenheit. Ein alter Buchladen, der einst Opaline gehörte, ist verschwunden, ebenso wie ein wertvolles Manuskript.

In dem sie längst vergessenen Schicksalen nachspüren, werden sie zugleich zum Helden ihrer eigenen Geschichte und merken, dass die Realität doch nur ein blasses Abbild aus der Welt der Bücher ist. Evie Woods erzählt diese ebenso romantische wie phantasievolle Geschichte an der Grenze zwischen dem Alltäglichen und dem Übernatürlichen, was jedoch nicht übertrieben, sondern eher märchenhaft wirkt. Gern folgt man ihren Figuren über holprige Lebens- und Irrwegen hinweg, wobei die Phantastik mehr als nur ein Fluchtort vor dem grauen Alltag ist.

Ein Wohlfühbuch für die dunkle Jahreszeit, das die Welt zwischen zwei Buchdeckeln zur einzigen Wahrheit erhebt und den Leser von der ersten bis zur letzten Seite verzaubert.

Buchinfo: Evie Woods „Der verschwundene Buchladen“, 2024 Adrian Verlag

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