Loschwitz, das idyllische Viertel im Dresdner Osten, kann viele Geschichten erzählen. Hier lebte einst Friedrich Schiller, lange bevor Uwe Tellkamp in seinen Roman „Der Turm“ dem Stadtteil märchenhafte Mythen auf den Leib schrieb. Das ist kein Wunder: Denn ein Spaziergang durch Loschwitz kann der Phantasie Flügel verleihen.
Dresden ist eine lebenswerte Stadt zum Wohlfühlen, in der man manchmal nur die richtigen Orte fernab des Touristentrubels entdecken muss. In unserer Serie „Lieblingsorte“ stellen wir in loser Folge solche Plätze vor. Heute erkunden wir den Brühlschen Garten:
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche – und Dresden schmückt sich mit herrlichen Frühlingsblüten. Als ich vor zwei Wochen aus New York zurückkam, regnete es hier zwar Bindfäden, doch in nur einer Woche war die Stadt plötzlich ergrünt und die Bäume lächelten schon frühlingshaft.
Am Osterwochenende ist nun endlich Zeit, das neu erweckte Leben auf den Straßen zu genießen. Das Wetter ist viel besser als gedacht und lädt ein zu langen Spaziergängen durch Alleen und Innenstadt.
Radfahrer und Spaziergänger tummeln sich entlang des Elbufers. Die ersten Picknickdecken werden auf dem grünen Rasen ausgerollt, der Wein schmeckt draußen sowieso am besten.
So ein Frühlingsspaziergang belebt die Sinne. Das helle Licht erweckt die Lebensgeister. Selbst die Putten erwachen aus ihrem langen Winterschlaf und die Springbrunnen sprudeln wieder.
Dresden zeigt sich an so einem Tag von seinen schönsten Seiten. Wir müssen nur loslaufen und die schönen Eindrücke einsammeln, festhalten, für später bewahren.
Und dann komme ich nach Hause und bemerke auf einmal, dass sich auch hier der Platz in letzter Zeit verändert hat, auch hier ist der Frühling eingezogen. Frohe Ostern!
Von Dresden nach New York – ein Reisebericht nach einer Woche in Big Apple
New York, New York, das kennt man doch aus vielen Filmen, meint man. Doch wenn man erst da ist, ist alles anders: Noch besser, größer, lauter, viel bunter und einfach lebendig. Egal, wie schwer der Jetlag auch auf den Lidern lastet, die Stadt, die niemals schläft, zieht einen sofort in ihren Bann.
Schneesturm in New York, Frühling in Dresden? Die Krokusse im Großen Garten recken ihre Blüten zur Sonne. Still bewundert von den Spaziergängern am Sonntag. Im Wintermantel.
Die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahres locken ins Freie – und bei einem Rundgang über den Campus der Dresdner TU lassen sich herrliche Kleinode der Ruhe entdecken. Mitten in den Semesterferien ist es hier so still, dass man meinen könnte, die alten Backsteingebäude lägen noch im Winterschlaf.
Dresden ist eine Stadt, aus der man ab und zu fliehen muss. So schön sie auch ist, so eng und klein kann sie einem werden. Es ist dann ein bisschen, als schmorte man im Saft des Kesseltals. Als Studentin habe ich tatsächlich einmal ein Jahr lang den Fuß nicht aus meiner Heimatstadt gesetzt.
Warum Selbstliebe keine Schande, Sondern eine Chance für Dresden ist
Ach, nö muss das sein? Brauchen wir wirklich noch einen von diesen selbstverliebten, lobhudelnden Texten über Dresden? Kennen wir die Stadt nicht schon gut genug? Dieses kleine, barocke 500.000 Seelen-Dorf an der Elbe. Drezdany im Tal der Ahnungslosen, wo die Menschen stur und konservativ, kultursüchtig und manchmal auch ein bisschen grummelig sind. Und das sind sie tatsächlich.
Es gibt Orte, die liegen vor der Haustür, ganz nah und sind doch so geheimnisvoll wie die Geschichten in einem guten Märchenbuch. Der kleine Leuchtturm auf der Mole am Bärnsdorfer Großteich ist so ein Ort. Schon von Weitem leuchtet er in zartem Rosa wie ein warmer Farbtupfer in der weißen Winterlandschaft.
Wie feiner, weißer Puderzucker hat der Schnee sich auf Dresden gelegt. Auf einem Spaziergang durch die Stadt zwickt der Frost in die Nase und selbst die Putten auf dem Zwinger scheinen sich im Winterwind eng in ihre Umhänge zu kuscheln.