Kontinuierlich ins sechste Jahr

Die Dresdner Meisterkurse Musik feiern festlichen Auftakt in der Musikhochschule

Als die Dresdner Meisterkurse Musik vor fünf Jahren zum ersten Mal an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (HfM) internationale Dozenten und Teilnehmer vereinten, war das eine Art Experiment für alle. Im sechsten Jahr lässt sich nun sagen: Das Format hat sich bewährt – vor allem aber es lebt noch. Dieses Mal fallen die sechs Meisterkurstage mit der Erstsemesterwoche an der Hochschule zusammen. Das Haus wird bis zum 22. September dabei nicht nur von frischen Klängen durchweht, sondern öffnet seine Türen für gegenseitigen Austausch und Inspiration.

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Opernposse ohne Narren

Verdis „Falstaff“ am Kleinen Haus

Nein, selbstverständlich ist es wahrlich nicht, mit studentischen Stimmen eine Oper von Giuseppe Verdi zu inszenieren. Anlässlich des diesjährigen Doppeljubiläums 200 Jahre Wagner-Verdi wagte Andreas Baumann, der Leiter der Opernklasse an Dresdens Musikhochschule (HfM), für seine letzte Inszenierung dieses Experiment dennoch. So gipfelte die diesjährige Kooperationsarbeit der Dresdner Hochschulen für Musik (HfM) und Bildende Künste (HfBK) nun in einer bunt trubelnden Aufführung von Verdis letzter Oper „Falstaff“ (1893), die am Sonnabend (25.5.) im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele am Kleinen Haus Premiere feierte.

Die lyrische Komödie in drei Akten (Libretto: Arrigo Boito) ist ein drolliges Stück, das auf William Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“ basiert, musikalisch allerdings längst nichts mehr mit der dramatischen Getragenheit von Verdis bekannten Opernschlagern gemein hat. Für die Hochschulkooperation übernahm daher der renommierte Kammersänger Matthias Henneberg die schwierige Titelpartie des Falstaff – und setzte mit seinem herrlich voluminösen Bariton einige Glanzpunkte des Abends. Der Rest blieb – sowohl gesanglich als auch gestalterisch – den Studenten der beiden Dresdner Kunsthochschulen überlassen, die der Herausforderung von Stoff und Partitur mit einer soliden, in den folgenden Vorstellungen sicher aber noch steigerbaren, Leistung trotzten.

Verdis letztes Opernwerk ist ein selbstironisches Stück, das die Entwicklung der Menschlichkeit jenseits bürgerlicher Konventionen hinterfragen will. Der ehrlose, aber ehrliche Falstaff wird dabei in allerlei Eifersuchtshändel verwickelt, die ihm die vermeintlich ehrvolle Bürgerschaft – allen voran die Weiber von Windsor – schließlich rückwirkend zum Verhängnis macht. Fern ab dieser Gesellschaft tauschen Nannetta und Fenton auf Wolke sieben jungverliebte Küsse, bis sie sich in altbekannter Opernlist, natürlich gegen den Willen von Nannettas Vater, doch das Jawort geben. Die Moral der Geschicht’ erteilt Verdi ganz am Ende musikalisch-vieldeutig: „Der Mensch ist ein Narr.“

Die beiden Bühnen- und Kostümbildnerinnen Sabine Mäder und Martina Lebert (HfBK) haben zu der mit Intrigen und zwischenmenschlichen Fallstricken vollgepackten Handlung eine moderne, sehr wandelbare Theaterkulisse mit hin- und herziehbaren Tafeln entworfen, auf der das über allen schwebende Liebespaar gen Himmel fliegt und der selbstgefällige Lebemann Falstaff sich immer wieder in sein dickes rettendes Schlauchboot zurückziehen kann. Die Figuren agieren in zeitlos gegenwärtigen Kostümen, statt einer Armee holt am Ende des zweiten Aktes gar eine Horde Footballspieler zum Hahnenkampf aus. Das alles macht die eher verworrene Handlung zu einem kunterbunten, komisch-kurzweiligen, jedoch erstaunlich klar strukturierten Opernabend, dem es zu keiner Zeit an Spannung mangelt.

Gesanglich ist das Premierenlampenfieber beim studentischen Ensemble (Foto: PR/Hans-Ludwig Böhme) zwar noch hin und wieder zu spüren, unter der Leitung von Ekkehard Klemm, der das Hochschulsinfonieorchester mit gewohnter Ruhe und Souveränität durch die Falstaff-Partitur führt, verklingen die kleinen Unsicherheiten jedoch nahezu ungehört im bunten Bühnentrubel. Unter den Solisten vermag es vor allem Gunyong Na in der Rolle des eifersüchtigen Ford mit seinem stimmgewaltigen Bariton zu überzeugen. Auch Jelena Josic gibt mit ihrem weichen, klaren Sopran eine wundervolle Nannetta und vereint sich mit Jaesig Lee als Fenton zu zauberhaften Liebesduetten im Stil des Bellcanto.

So ist das Experiment am Ende doch geglückt. Für Andreas Baumann ist dieser „Falstaff“ sicher ein zufriedenstellender Anfang vom Ende seiner 21-jährigen Arbeit als Leiter der HfM-Opernklasse. Als Regisseur realisierte er in „fruchtbarer Zusammenarbeit mit jungen, kreativen und motivierten Gesangsstudenten“ in dieser Zeit eine Reihe solcher jugendlich-frischen Operninszenierungen. Baumann war es auch, der die Kooperation von HfM und HfBK, teils auch mit der Palucca-Schule, initiiert sowie die nunmehr seit 2005 währende Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel Dresden ins Leben gerufen hat. Wer ab dem kommenden Wintersemester sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Aber eines ist sicher: Die studentischen Opernproduktionen im Kleinen Haus mögen Dresden auch weiterhin erhalten bleiben.

Nicole Czerwinka

Verdi „Falstaff“ am Kleinen Haus, wieder am 29.5., 19.30 Uhr; 2.6., 16 Uhr; 8.6., 14.6. und 22.6. je 19.30 Uhr

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Verdi-Oper zur Festspielzeit

Dresdner Studenten inszenieren „Falstaff“

Giuseppe Verdis letzte Oper „Falstaff“ ist ein verwirrendes Stück, dessen Libretto (Arrigo Boito) auf William Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“ basiert. Mitten im Verdi-Jahr 2013 wollen die Dresdner Hochschulen für Bildende Künste (HfBK) und für Musik (HfM) diese eher selten gespielte Oper in ihrer gemeinsamen Produktion am Kleinen Haus erneut zum Leben erwecken – und schlagen dank Shakespeare auch noch gekonnt einen Bogen zum diesjährigen Motto (Empire) der Dresdner Musikfestspiele (11.5.-2.6.), in deren Rahmen die Premiere am 25. Mai stattfinden wird.

Die Geschichte von „Falstaff“ ist schwer in ein paar Sätzen zusammenzufassen. Drei Handlungsstränge konkurrieren hier um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Jelena Josic (Foto: privat) kennt sich dennoch bestens mit dem Stoff aus. Aus dem Gedächtnis erzählt die Gesangsstudentin, worum es im „Falstaff“ geht. „Das Stück ist eine Kritik an der Gesellschaft und eher untypisch für Verdi, es ist sehr komplex, immer wieder gibt es inhaltliche Brüche“, sagt sie. Jelena Josic singt in der aktuellen Hochschulproduktion die Rolle der Nannetta, einer jungen Frau, die die Liebesheirat der gewinnbringenden Verkuppelung durch ihren Vater vorzieht. „‚Falstaff‘ ist musikalisch sehr anspruchsvoll, aber es macht große Freude, diese Figur zu erarbeiten“, erzählt Josic und sprüht spürbar vor Begeisterung.

Verdis Nannetta ist ihre erste große Rolle auf der Opernbühne. Zuvor hat die gebürtige Serbin, die derzeit im sechsten Semester an der HfM Gesang und Musikpädagogik studiert, bei den Hochschulproduktionen „Figaros Hochzeit“ und „Der Wildschütz“ im Chor mitgesungen. „Aber es ist ein ganz anderes Gefühl, jetzt eine Hauptrolle zu singen“, sagt sie. Seit November hat sich Jelena Josic intensiv auf diese Partie vorbereitet, musste einige Prüfungen an der Hochschule verschieben, um im März und April zweimal am Tag für die Premiere proben zu können. Die Teilnahme an einer solchen Opernproduktion im realen Theaterambiente ist jedoch eine große Auszeichnung für jeden Gesangsstudenten. „Es ist eine sehr gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben als Sängerin, ich habe dank Verdi unheimlich viel für mein Hauptfach gelernt“, sagt sie.

Es sei wahnsinnig reizvoll, ein solches Stück einzustudieren, das später im regulären Spielplan des Kleinen Hauses verankert sein wird, schwärmt die Studentin. Sechsmal soll „Falstaff“ von den Studenten aufgeführt werden. Wie immer bei den Dresdner Hochschulproduktionen zeichnet die HfM dabei mit Sängern und Hochschulsinfonieorchester für Regie und den musikalischen Teil verantwortlich, während Maske, Kostüme und Bühnenbild in der Hand der HfBK-Studenten liegen. „Das Publikum zahlt für die Vorstellungen, da muss alles passen, egal ob es einem an dem Abend gutgeht oder nicht“, sagt Jelena Josic – und man merkt, wie viel Herzblut sie in die Rolle gesteckt hat.

Verdi liege ihr nicht zuletzt auch deswegen am Herzen, weil sie sich in ihrem Heimatland Serbien viel mit der italienischen Gesangsschule beschäftigt habe. Dass die Dresdner Musikhochschule sie schließlich aufgenommen hat, betrachtet die junge Sängerin als großes Geschenk. „Ich habe sofort nach der Aufnahmeprüfung gemerkt, dass ich hierher möchte“, erzählt sie begeistert und gesteht, dass sie für Dresden dann sogar eine Bewerbung in Wien sausen lassen hat. Die Premiere der Verdi-Oper während der Dresdner Musikfestspiele ist der erste Auftritt in einem so großen, offiziellen Rahmen für die Studentin. „Ich bin jetzt schon aufgeregt und freue mich wahnsinnig auf diesen Abend“, verrät sie so voll Enthusiasmus, dass man ihr am liebsten um den Hals fallen möchte.

Linktipps: www.musikfestspiele.com und www.hfmdd.de

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DDR-Opern wachgeküsst

Neue Reihe enrkundet alte Werke

Auf den ersten Blick verbindet den Sänger Guido Hackhausen (Foto: PR) eigentlich nicht viel mit der DDR. 1971 in Wuppertal geboren, studierte er Gesang sowie Musik- und Theaterwissenschaften in Berlin, bevor es ihn 2001 dann als Sänger nach Sachsen verschlug. Seit 2007 ist er als Tenor an den Landesbühnen Sachsen engagiert, und weil er die Arbeit auf der Bühne gern mit ein wenig Wissenschaft würzen wollte, begann er schließlich 2010 die Arbeit an seiner Promotion. „Ich wollte mich dabei auf einen Bereich beschränken, mit dem ich durch das Musiktheater auch praktisch schon in Berührung gekommen bin“, sagt Guido Hackhausen.

Und so kam es, dass der Sänger die Opern der DDR in den 70er und 80er Jahren neu entdeckte. „Zunächst dachte ich, dass ich eine Art Semiotik des Widerstands in den Werken, die in der DDR uraufgeführt wurden, finden müsste“, erzählt er, „doch das ist der falsche Ansatz. Man muss diese Opern aus sich selbst heraus betrachten.“ Etwa zehn bis 15 DDR-Opern habe er inzwischen eingehend analysiert. Es seien nicht immer große Meisterwerke, allerdings sind sie wesentlich rezipierbarer als die Musik, die zur gleichen Zeit in der Bundesrepublik entstand. „Und einige sind es durchaus wert, wieder einmal gespielt zu werden“, findet der Landesbühnen-Tenor. Ebenso wie die Opern selbst – etwa „Bill Brook“ von Rainer Kunad – sind jedoch auch deren Komponisten bei Theatern und Publikum nach 1989 weitgehend in Vergessenheit geraten. „Ich dachte, man müsste diese zeitgeschichtlich sehr interessanten Werke wieder auf ein Konzertpodium bringen“, sagt Hackhausen.

In Zusammenarbeit mit der Dresdner Hochschule für Musik „Car Maria von Weber“ (HfM) hat er daher unter dem Titel „MUSIKzonenMUSIK“ eine neue Konzertreihe an den Landesbühnen ins Leben gerufen. „Das soll gar nicht nostalgisch sein, sondern eher zeigen: Welche Musik hatte diese Zeit. Es geht uns darum, die Opernmusik der DDR vorurteilsfrei zur Diskussion zu stellen“, sagt er. Schließlich sind gerade an dem Radebeuler Theater einst zahlreiche Uraufführungen gespielt worden. Eine davon war die Oper „Reise mit Joujou“ von Robert Hanell. Sie hatte 1976 Premiere in Radebeul – und Regie führte damals Andreas Baumann, der heute die Opernklasse an der HfM leitet. So schließt sich denn beim Auftakt zur neuen Konzertreihe am 27. Oktober auch einmal mehr der Kreis, wenn heutige Musikstudenten der Dresdner Hochschule zusammen mit den Sängern der Landesbühnen und der Elbland Philharmonie Sachsen in Radebeul die längst vergessenen Opernschlager aus der DDR konzertant wieder zum Leben erwecken.

Nicole Czerwinka

„MUSIKzonenMUSIK“ an den Landesbühnen Sachsen, Stammhaus Radebeul, Auftakt am 27.10., 19 Uhr, öffentliche Probe am 26. Oktober

 

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Lustiges Intrigenspektakel

„Die Hochzeit des Figaro“ am Kleinen Haus

Die Dresdner Hochschulen für Musik (HfM) und Bildende Künste (HfBK) verbünden sich in diesem Jahr für eine gemeinsame Aufführung von Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ am Kleinen Haus Dresden. Herausgekommen ist dabei eine erfrischend lebendige Inszenierung, die nicht nur mit den Repertoire-Vorstellungen der großen Häuser mithalten kann, sondern gleichzeitig das 20. Jubiläum der HfM-Opernklasse markiert.

Dabei sind die Themen Revolution und die damit verbundene Forderung nach Gleichheit und Brüderlichkeit, die Mozarts Oper bei der Uraufführung 1786 in Wien zu einem skandalumwitterten Stück machten, jenseits der Musik heute nur noch schwer auf der Bühne einzufangen. In ein ironisches Spiel aus Verkleidung und Intrigen verpackt, verschwimmen in „Le nozze die Figaro“ schließlich die Grenzen zwischen den gesellschaftlichen Ständen.

In der Inszenierung von Andreas Baumann verkehren Herr und Knecht nun ihre Rollen auf einem angeschrägten, goldenen Parkett unter feudalem Prachtkronleuchter. Agathe Mac Queen (Studentin der HfBK) hat dieses eher funktionale, jedoch symbolisch klar durchdachte, Bühnenbild entworfen, das im dritten und vierten Akt zu einem Schlachtfeld der Revolution wird, in dem Stühle kippen und Kostüme getauscht werden. Vor dieser Kulisse gewinnt die junge „Figaro“-Interpretation nach dem gemeinhin eher faden ersten Akt bald schnell an Fahrt, wobei die Gegensätze von Adel und Bediensteten hier zu einer Gegenüberstellung moderner Luxusmenschen und Otto-Normal-Bürger karikiert werden.

Die Sänger – alle samt Mitglieder der HfM-Opernklasse – rackern sich dabei nicht bloß stimmlich an der Partitur ab, sondern bringen auch dank ihrer Spielfreude die ganze Ironie und Komik des Stückes auf die Bühne. Vor allem Lindsay Funchal präsentiert eine musikalisch wie darstellerisch facettenreiche Susanna, die mit der kräftigen Stimme ihres Figaro (Allen Boxer) wunderbar harmoniert. Auch Gunyong Na als Graf Almaviva und Eunhye Lim als Gräfin gehören zu den großen Stimmen des Premierenabends. So wird, was Mozart in seiner überzeitlichen Musik – spannungsvoll interpretiert vom Hochschulsinfonieorchester unter der Leitung Ekkehard Klemms – einst angelegt hat, von den Studenten gelungen ins Heute übersetzt.

Dresden, Kleines Haus „Die Hochzeit des Figaro” wieder am 4.5., 17.5., 24.5., 30.5. jeweils 19 Uhr

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Große Partien am Kleinen Haus

Studenten inszenieren Mozarts „Figaro“

Die Dresdner Hochschulen für Musik und Bildende Künste bringen am 27. April mit Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“  wieder eine Gemeinschaftsproduktion auf die Bühne des Kleinen Hauses. Während die Kunststudenten für Bühnenbild, Kostüme und Maske verantwortlich zeichnen, übernimmt die Opernklasse der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ den musikalischen Part. Elbmargarita.de sprach im Vorfeld mit Lindsay Funchal (Foto: privat), die die Partie der Susanna singt.

Lindsay, Sie singen die Susanna in der Hochschulinszenierung von „Figaros Hochzeit“. Wie fühlt es sich an, im Rahmen einer studentischen Produktion auf der Bühne des Kleinen Hauses stehen zu dürfen?

Es ist eine tolle Möglichkeit, die wir hier an der Hochschule für Musik haben, unsere Hochschulproduktion auf einer echten Bühne zu spielen und den Betrieb eines richtigen Theaters kennenzulernen. Auch weil Figaros Hochzeit somit in den regulären Spielplan des Dresdner Schauspielhauses integriert ist.

Welche Herausforderungen sind mit der Rolle der Susanna verbunden?

Die Rolle der Susanna ist eine der längsten Opernpartien überhaupt, daher braucht man eine sehr gute körperliche und stimmliche Kondition. Um den Charakter der Susanna darzustellen, muss man sehr aktiv sein und viel Energie versprühen.

Inwieweit können sich auch die Gesangsstudenten in die Gestaltung des Stückes mit einbringen?

Wie in jeder Opernproduktion haben die Sänger auf die Inszenierung an sich keinen Einfluss, allerdings lässt uns der Regisseur Andreas Baumann viel Spielraum, die einzelnen Charaktere selbst zu entwickeln und mit eigener Persönlichkeit zu füllen.

Welche Beziehung haben Sie als Sängerin zu Mozarts Opern?

Susanna ist meine dritte Mozartpartie, nachdem ich bereits Blonde in „Die Entführung aus dem Serail“ und Despina in „Cosi fan tutte“ gesungen habe. Es ist für mich sehr spannend zu erfahren, wie unterschiedlich die oft als ähnlich gesehenen Rollen in Wirklichkeit doch sind. Mozart zeichnet seine Figuren musikalisch sehr fein und jede hat ihre Persönlichkeit. Als Sängerin muss man eine große Sensibilität entwickeln, um diese Unterschiede darstellen zu können.

Mozart charakterisiert die Figuren im Figaro allein durch die Musik sehr genau. Inwieweit bleiben da noch Spielräume für eigene Interpretationen?

Es gibt immer Spielraum für eine eigene Interpretation und das ist genau unsere Aufgabe, die Figuren durch unsere eigene Persönlichkeit mit Leben zu erfüllen.

Interview: Nicole Czerwinka

Mozart „Die Hochzeit des Figaro“, Premiere am 27. April, 19 Uhr im Kleinen Haus Dresden, öffentliche Probe am 25. April, 18 Uhr im Kleinen Haus

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