Stumme Zeitzeugen: Stadtimpressionen von 1999 bis heute
Die Erinnerung ist ein Zauberkünstler. Ruinen malt sie als bunte Schlösser, verdorrtes Gras gedeiht in der Rückschau allzu schnell zu den dieser Tage viel zitierten „blühenden Landschaften“. Während die Bundesregierung 30 Jahre Wiedervereinigung feiert und sich zahlreiche TV-Dokumentationen an der wahren Einheit der Deutschen abarbeiten, haben wir alte Fotoalben gewälzt, in denen sich seit 1999 ein paar interessante Stadtansichten von Dresden gesammelt haben. Schaut selbst!
Sieben ist in Märchen eine magische Zahl – und märchenhaft bis magisch sind auch die Dinge, die das Publikum seit nunmehr sieben Jahren zur Dresdner Schlössernacht verzaubern. Künstler, Gaukler und Phantasiefiguren mischen sich auf den drei Elbschlössern eine Nacht lang unters lustwandelnde Volk. Dazu gibt es edle Tropfen und feine Leckerbissen – wenn man denn gewillt ist, auf den Eintrittspreis von mittlerweile 35 Euro (im Vorverkauf, und exklusive Toilettengebühr von 50 Cent) noch ein paar Scheinchen draufzulegen, versteht sich.
… Natur und Kunst am Rande der Wissenschaft. Die Universität ist menschenleer, fest in der Hand des Frühlings. Ein Rabe kräht lautstark hinter dem Hörsaalzentrum und im hellen Licht der Nachmittagssonne erblickt das Auge Skulpturen und wissenschaftliche Modelle, die im Trubel des Unialltags oft unerkannt vorbeiziehen.
Die Dresdner Innenstadt ist derzeit im Ausnahmezustand. Grund ist das Stadtfest, welches in diesem Jahr unter dem Motto „Aufregend romantisch“ steht. Trotz des sehr launischen Wetters waren heute (16.8.) dort Menschenmassen unterwegs. Die Dresdner lassen sich schließlich nicht von einer Husche abhalten, ihre Heimat zu feiern.
Staatskapelle lockt auf die Wiesen der VW Manufaktur
Es ist eines der schönsten Open-Air-Ereignisse, das Dresden zu bieten hat: Zum 7. Mal luden die Sächsische Staatskapelle Dresden und die Gläserne Manufaktur an diesem Sonnabend (12.7.) zum „Klassik Picknickt“ auf die Wiesen im Manufakturgelände ein. Zum ersten Mal stand dabei Chefdirigent Christian Thielemann am Pult der Kapelle und führte mit gewohnter Präzision durch Richard Strauss‘ Burleske d-Moll für Klavier und Orchester sowie Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“.
Zwischen Romanschauplatz und Großbaustelle, von Lahmanns Erben bis hin zu den schnuckeligen Villen rund um die Standseilbahn gibt es auf dem Weißen Hirsch für Bummler und deren Kameraobjektive zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken. Sogar an vernieselten Herbstsonntagen …
Wenn die Dampfer für eine halbe Stunde ruhen und die Motorboote zwischen Carola- und Augustusbrücke schweigen, dann sind in Dresden ganz sicher die gelben Quietscheenten am Start. Zum sechsten Mal paddelten beim Dresdner Entencup an diesem Sonntag (18.8.) genau 7000 dieser lustigen Tierchen über die Elbe – und das nicht nur zum Spaß von Tausenden Zuschauern, sondern auch für einen guten Zweck.
Veranstalter des bunten Spektakels ist seit 2008 das Lionsclub Hilfswerk. Die Dresdner und zahlreiche Unternehmen aus der Region helfen seither alljährlich, das Rennen am Laufen zu halten, indem sie Preise spenden oder aber zuvor eine Ente im Wert von fünf Euro adoptieren. Die schnellsten Enten gewinnen und ihre Adoptiveltern können sich anschließend über einen Gewinn freuen, während die Spenden jedes Jahr einem anderen wohltätigen Projekt in der Stadt zu Gute kommen.
Dieses Mal wurde der Scheck in Höhe von 31.031 Euro an den Verein Malwina e.V. überreicht, der von dem Geld den großen Garten des Kinder- und Jugendhauses in der Louisenstraße umgestalten wird.
Knapp vorm Ferienende trubelt das Dresdner Stadtfest an diesem Wochenende über die Straßen und Plätze der Innenstadt. Das Großereignis in Elbflorenz startet zum Wagner-Geburtstag anno 2013 unter dem Motto „Canaletto trifft Wagner“, erfreut seine Besucher aber dennoch mit den üblichen Programmpunkten.
Ob mittelalterliche Ritterkämpfe, Minirummel mit Riesenrad, Livemusik auf diversen Showbühnen oder Bowle in allen Farben – überall gibt es etwas anderes zu sehen, für treue Stadtfestbesucher findet sich darunter allerdings nicht sehr viel Neues. Enttäuschend ist dieses Mal vor allem das Festgelände rund um die Frauenkirche, wo mehr Messeatmosphäre denn uriges Festspektakel regiert.
Dafür beschert das Abendprogramm auf den Bühnen (zum Beispiel mit Stilbruch am Sa, um 22 Uhr am Schlossplatz) und beim Höhenfeuerwerk am Sonntag (22 Uhr) ein paar kleine Sternstunden.
Dresden ist eine verträumte Stadt. Da kann es an einem lauen Sommerabend schon mal passieren, dass jemand inmitten von Bildenden Künstlern plötzlich von einem offenen Flügel auf der Wiese hinter dem Japanischen Palais träumt. Dieser Traum wird mit dem Palaissommer in diesem Jahr nun schon zum vierten Mal Wirklichkeit. Die Kunst ist dabei vom 1. bis zum 25. August wieder zu Gast unter den illuminierten Bäumen an der Elbpromenade, ebenso wie Musik, Literatur; Film, Yoga und Hörspiele. Und auch an Besuchern mangelte es am Eröffnungsabend (1.8.) nicht. Die Wiesen hinter dem Palais waren bei strahlendem Sommerwetter dicht gefüllt, in der Mitte spielte Anna Kurasawa am Flügel mit Werken von Schumann und Skrjabin zur ersten von insgesamt acht Klaviernächten auf.
Unter dem Motto „Entspannung und Genuss“ gibt es hier nun jeden Abend ein kulturelles Programm unterschiedlicher Coleur, und das dank vieler privater Förderer und Sponsoren ganz eintrittsfrei. So lockte beispielsweise das Lesefest Palaispoesie im vergangenen Jahr allein rund 600 Besucher an. Dieses Jahr werden dabei am 22. August tschechische Literaten ihre Gedichte vortragen. Mehr zum Palaisprogramm gibt’s hier.
Ein großer, goldener Vogel breitet seine Schwingen aus, Gestalten aus längst vergangenen Zeiten reihen sich neben ihm zu einem Fotomotiv auf, aus allen Ecken ertönt Musik. Der Elbhang rund um die drei Schlösser Albrechtsberg, Lingnerschloss und Eckberg hat sich zur 5. Dresdner Schlössernacht am 13. Juli wieder in ein buntes Märchenland verwandelt. Hier sind die schönsten Impressionen: