Impressionen von einem Spaziergang an den Elbschlössern
Das Grün sprießt zart noch auf verschlungenen Wegen. Und Fliederknospen krönen die Aussicht auf die Stadt. Vor den Schlössern hoch über der Elbe blüht es in pastellenen Tönen, als wär’s ein Frühlingsmärchen, das kein Ende hat.
Die ersten Knospen sprießen schon, der Himmel zeigt sich blau. Allmählich weicht des Winters Grau und wärmend schickt die Sonne ihre Strahlen nieder. Wir wandern am Elbufer entlang, um den Schatten der letzten Wochen aus unseren Herzen zu vertreiben. Ein Buntsprecht klopft von Weitem.
Ein Osterspaziergang mit Goethe durch ewige Corona-Zeiten …
Ein Jahr im tiefen Winterschlaf. Dämmernde Zustände, Kultur auf Eis gelegt. Das Warten auf den Frühling nährt die Hoffnung auf Besserung. Das war schon immer so. Doch hoffen wir im Moment vergebens. Kaum neigt ein Sonnenstrahl sich sachte zu Boden, rücken auch schon dicke Wolken auf. Und nach 21 Wochen kulturellem Lockdown müssen wir allmählich die Frage stellen, wie lange es noch so gehen soll? Ja, wie lange es noch so gehen kann, ohne nachhaltige Schäden anzurichten?
Impressionen von einem Frühlingsspaziergang an der Elbe
„Es muss auch Regentage geben. Sonst wüssten wir die Sonne nicht mehr zu schätzen“, sagte sie und lief los. Immer dem Fluss nach. Entlang des Weges umringt von Blütenblättern, die einsam in der Stille träumen.
Spaziergang am Vormittag. Was vor wenigen Wochen noch undenkbar schien, ist jetzt Kraftquell und Inspiration zugleich. Wir gehen durch den Zschoner Grund, hinauf nach Podemus.
Er hat die Bäume grün angemalt, verwöhnt uns mit dem Duft bunter Blüten. Ganz jung noch, umweht vom frischen Wind der ersten milden Tage. Es muss der Frühling sein, der uns nun in den Mai begleitet. Der Frühling, der die ganze Stadt mit neuen Farben schmückt.
Es ist noch nicht grün, aber dafür warm. Auf den Elbwiesen liegen die ersten Picknickdecken ausgebreitet. Sanft weht der Wind über dem sich sachte schlängelnden Fluss. Er wispert vom Frühling, raunt den Knospen leise zu: „Es ist soweit“.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche – und Dresden schmückt sich mit herrlichen Frühlingsblüten. Als ich vor zwei Wochen aus New York zurückkam, regnete es hier zwar Bindfäden, doch in nur einer Woche war die Stadt plötzlich ergrünt und die Bäume lächelten schon frühlingshaft.
Am Osterwochenende ist nun endlich Zeit, das neu erweckte Leben auf den Straßen zu genießen. Das Wetter ist viel besser als gedacht und lädt ein zu langen Spaziergängen durch Alleen und Innenstadt.
Radfahrer und Spaziergänger tummeln sich entlang des Elbufers. Die ersten Picknickdecken werden auf dem grünen Rasen ausgerollt, der Wein schmeckt draußen sowieso am besten.
So ein Frühlingsspaziergang belebt die Sinne. Das helle Licht erweckt die Lebensgeister. Selbst die Putten erwachen aus ihrem langen Winterschlaf und die Springbrunnen sprudeln wieder.
Dresden zeigt sich an so einem Tag von seinen schönsten Seiten. Wir müssen nur loslaufen und die schönen Eindrücke einsammeln, festhalten, für später bewahren.
Und dann komme ich nach Hause und bemerke auf einmal, dass sich auch hier der Platz in letzter Zeit verändert hat, auch hier ist der Frühling eingezogen. Frohe Ostern!
Schneesturm in New York, Frühling in Dresden? Die Krokusse im Großen Garten recken ihre Blüten zur Sonne. Still bewundert von den Spaziergängern am Sonntag. Im Wintermantel.