Musikalisch famos, inhaltlich herausfordernd: Sondheims Musical „Follies“ an der Staatsoperette Dresden
Ein Tanzensemble, dreißig Jahre – und viele geteilte Erinnerungen. Kurz gesagt sind das die Fäden, aus denen Stephen Sondheim und James Goldman 1971 ihr Musical „Follies“ (Fotos: Vincent Stefan) strickten. Das Stück ist in mehrfacher Hinsicht revolutionär für das Genre: Mehr Show als Theater verbindet es die famose und vielschichtige Musik Sondheims mit einem teils düster-bitterem Figurenpsychogramm. Denn als die Tänzerinnen eines alten Revuetheaters 30 Jahre nach dem Beginn ihrer Karriere an ebenjenem Ort wieder zusammentreffen, werden allerhand Erinnerungen wach, die, verklärt im hellen Licht der Scheinwerfer von damals, verpasste Chancen und unerfüllte Sehnsüchte ans Tageslicht fördern.