Oper in Worten

Lesetipp im Oktober: Anne Stern „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“

Keine Frage, dieses Buch ist eine Hommage an Dresden und sein Opernhaus: Anne Stern entführt uns mit ihrem Roman „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ ins Dresden im Jahr 1841. Das frisch eröffnete Königliche Hoftheater birgt seine Geheimnisse – vor und hinter der Bühne. Es ist ein magischer Ort, der auch die junge Elise Spielmann in seinen Bann zieht.

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„Befreie mich von meinem Teufel“

Arrigo Boitos „Mefistofele“ begeistert an der Semperoper

Die Musik beschreibt mächtige Landschaften. Gewittergrollen und tosenden Wind, während die Menschen passiv am Rand sitzen, hineinschauen in diese Welt, in der sie irgendwo ihren Platz finden müssen. Einen Platz zwischen Streben und Glück. Nein, Mephisto ist kein Teufel. Eva-Maria Höckmayrs Inszenierung von Arrigo Boitos „Mefistofele“ (Foto: David Baltzer) an der Semperoper Dresden zeigt ihn weder als Pudel noch mit roten Zorneshörnern. Dieser Satan sieht vielmehr selber aus wie ein Gelehrter in Mantel und Schlips. Er könnte auch Dichter oder Börsenmakler sein. Ein ganz normaler Verführer von heute und in aller Zeit.

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Der Menschheit Zukunft als Unterhaltungsladen

Pucchinis „Turandot“ erschreckt und bezaubert an der Semperoper Dresden

Am Ende siegt sie doch, die Liebe! In einem Spiel, dass die Regisseure Marie-Eve Singneyrole und Heiko Hentschel an der Semperoper Dresden als riesengroßes weltweites „Turandot“-Spektakel (Fotos: Semperoper/Ludwig Olah) zeigen. Ein Spiel mit Leben und Tod, in dem sich die Sucht nach Macht und Aufmerksamkeit spiegeln, und das erschreckende Parallelen in die Gegenwart zieht.

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Märchenhaftes Mythenspiel

Die Semperoper feiert mit Monteverdis „L’Orfeo“ ein zeitlos barockes Opernfest

Es ist schon eine kleine Sensation: Über 400 Jahre nach der Uraufführung 1607 in Mantua bringt die Semperoper zum ersten Mal eine Eigenproduktion von Monteverdis „L’Orfeo“ (Fotos: Ludwig Olah) auf die Bühne. Regisseur Nikolaus Habjan feiert mit einer beeindruckenden Inszenierung sein Hausdebüt und statt der Sächsischen Staatskapelle Dresden spielt mit der lautten compagney BERLIN unter der Leitung von Wolfgang Katschner ein renommiertes Barockmusik-Ensemble im Graben.

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Von Ängsten und Träumen …

Rolando Villazón inszeniert Bellinis „La sonnambula“ an der Semperoper als feinsinniges Drama mit Alpenromantik

Es ist der Abend der schönen Stimmen. Mit Vincenzo Bellinis „La sonnambula“ (Foto: Ludwig Olah) holt die Semperoper Dresden eine Belcanto-Oper auf die Bühne zurück, die in Dresden zuletzt vor über 100 Jahren gespielt wurde. Regie führt Rolando Villazón, der die eigentümliche Handlung von der Schlafwandlerin im konservativen Alpendorf gelungen in Szene setzt.

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In der Robe der Primadonna

Wie die Semperoper zum märchenhaften Pop-Up-Store wurde

Darf es ein bisschen „Carmen“ sein? Oder eine Jacke aus dem „Lohengrin“? Pelzmützen, Hüte, Tiermasken, weiche Lederstiefel und seidene Abendkleider? Beim ersten Kostümverkauf an der Semperoper Dresden verwandelt sich das Garderobenfoyer in eine bunte Theaterboutique. Wer ein echter Dresdner ist, der muss da hin!

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Vom bitteren Ende eines schönen Traums

Verdis „La Traviata“ verführt das Publikum an der Semperoper

Das Glück ist vergänglich wie eine schöne Opernaufführung, die uns traumähnlich gefangen nimmt und mit erfüllten Herzen auf schattige, regennasse Straßen entlässt. Vielleicht wollte Giuseppe Verdi mit seiner „La Traviata“ (Fotos: Semperoper Dresden/Ludwig Olah) ja wirklich nicht viel mehr sagen als das: Genieße das Leben in vollen Zügen, bevor es zu Ende ist. Regisseurin Barbora Horáková Joly jedenfalls macht die Vergänglichkeit zum Thema ihrer Neuinszenierung an der Dresdner Semperoper.

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Parabel auf unsere Zeit

Mit „chasing waterfalls“ bringt die Semperoper die erste mit Künstlicher Intelligenz geschaffene Oper auf die Bühne

Das hat es so noch nie gegeben: Mensch und Maschine schreiben, inszenieren und spielen gemeinsam eine Oper. Mit der Uraufführung von „chasing waterfalls“ – was so viel bedeutet wie „Unfassbares fassen wollen“ – ist der Semperoper zum Spielzeitauftakt ein spektakulärer Coup gelungen. Das unter Einbeziehung von Künstlicher Intelligenz entstandene Stück (Fotos: Daniel Koch) ist bereits Stadtgespräch, noch bevor der erste Vorhang sich hebt – und zwar nicht unbedingt bei jenen, die schon sehnsuchtsvoll nach der „Traviata“-Premiere am 2. Oktober schielen, sondern bei einem Publikum, das bislang eher selten in die heiligen Hallen am Theaterplatz strömt.

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Politik im Transitraum

Laura Scozzi inszeniert Rossinis „Die Reise nach Reims“ an der Semperoper als Groteske auf Europa

Endlich ist das politische Musiktheater zurück in Dresden! Ja, es geht wild her in Gioachino Rossinis „Il viaggio a Reims/Die Reise nach Reims“, die als Dresdner Erstaufführung die neue Spielzeit an der Semperoper eröffnet. Und wie! Wann haben wir zuletzt gelacht in der Oper? Wann haben wir uns zuletzt über eine Inszenierung gewundert, die Augen gerieben und in der Pause heftig mit dem Sitznachbarn diskutiert? In dieser Oper (Fotos: Ludwig Olah) ist alles möglich, denn Regisseurin Laura Scozzi inszeniert gnadenlos heutig.

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„Somewhere“ …

Leonard Bernsteins „West Side Story“ bringt im Sommer Weltstadtflair in die Semperoper

Die Skyline von Manhattan lässt grüßen, wenn sich dieser Tage der rote Samtvorhang in der Semperoper hebt. Bis zum 4. August kredenzt der Veranstalter BB Promotion hier eine fast legendäre Produktion von Leonard Bernsteins „West Side Story“. Denn die Inszenierung von Joey McKneely (Foto: Jeff Busby) zeigt den Musical-Klassiker als weltweit einzige nach der Konzeption und mit Originalchoreografien von Jerome Robbins (1918–1998), der 1957 am Broadway als Regisseur und Choreograf zusammen mit Leonard Bernstein, Arthur Laurents (Buch) und Stephen Sondheim (Gesangstexte) für die Uraufführung des Musicals verantwortlich zeichnete.

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