Das Stadtfest 2011 – eine Reportage
Seit acht Jahren lebe ich in Dresden und genauso lang steht es jedes Jahr für mich auf dem Programm: Das Dresdner Stadtfest. Auch dieses Jahr habe ich mich wieder aufgemacht und ins Getümmel gestürzt. Gleich am Freitag stand dabei ein Konzert der Dresdner Polkaband Dre Imbicz auf dem Programm, die geradezu kabarettistisch bekannte Songs der Pop- und Rockgeschichte auf ihre ganz eigene Art interpretieren. Für den Runninggag des Abends sorgte der Plan des Sängers, sich von den Konzertbesuchern zum Goldenen Reiter tragen zu lassen, um der momentan unbewaffneten Reiterstatue sein Plastiklichtschwert leihweise zur Verfügung zu stellen.
Danach war noch genug Zeit, um kurz im barocken Lustlager zu verweilen, das am Königsufer einen würdigen neuen Platz gefunden hat. In entspannter Atmosphäre, abseits von den großen Besucherströmen konnte man hier aus der Zeit gefallener Musik der Spielmannskapellen Adivarius und Nachtwindheim lauschen und Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Besonders die kleinsten Besucher waren von Ritterkämpfen, Gauklern und Feuerkünstlern fasziniert.
Ein weiterer Höhepunkt, dessen Faszination sich kaum ein Besucher entziehen konnte war das bereits im Vorfeld groß angekündigte tanzende Georgentor (Fotos: A. Baumgarten). – Eine beeindruckende Lichtinstalation, die nicht nur optisch überzeugte, sondern auch das versammelte Dresdner Partyvolk mit pumpenden Techno- und Housebeats zum Tanzen brachte. Gekonnt spielte das Happening mit der Konstruktion und Dekonstruktion der Renaissancearchitektur, ließ das Gebäude in sich zusammenbrechen, sich biegen oder neu aus einzelnen Steinen wieder zusammensetzen. Zusätzliche Fenster, vibrierende Lautsprecher oder Leiterbahnen erschienen aus dem Nichts auf dem Mauerwerk und verschwanden ebenso plötzlich wieder. Grund genug, sich auch am folgenden Tag das Schauspiel noch einmal anzuschauen.