Tatort oder historisches Gedankenspiel?

Robert Harris „Vaterland“ wird am Großen Haus zum skurrilen Suchspiel

Die Theaterversion von Robert Harris‘ Roman „Vaterland“ am Staatsschauspiel Dresden (Fotos: Sebastian Hoppe) beginnt vielversprechend: Verzerrte Fratzen erzählen verzerrte Geschichtsfetzen. Die Story führt uns ins Jahr 1964 und lässt ein erschreckendes Szenario lebendig werden: Hitler-Deutschland ist es gelungen, Moskau einzunehmen und den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Wir befinden uns hier also in einem großdeutschen Reich, das im Osten bis an den Ural reicht und in Westeuropa den Ton angibt. Soeben hat sich US-Präsident Kennedy zum versöhnlichen Staatsbesuch angekündigt – doch dann wird eine Leiche entdeckt.

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Mächtig gewaltig!

„Die Olsenbande“ zaubert beim Theatersommer dänisches Flair in die Bautzner Ortenburg

In vielen Fenstern in der Bautzner Innenstadt sieht man dieser Tage die dänische, statt der deutschen Flagge flattern. Denn zum dritten Mal in Folge kapert die „Olsenbande“ mit einem genialen Coup beim 23. Bautzner Theatersommer die Bühne im Hof der Ortenburg. Lutz Hillmanns Adaptionen aus bewährten wie beliebten Filmszenen sind am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen seit beinahe 20 Jahren Kult. Die Erfolgsgeschichte soll bis 22. Juli mit dem Stück „Die Olsenbande hebt ab“ (Fotos: Uwe Soeder) zumindest unter freiem Himmel ihr Finale feiern – und wäre beinahe vorfristig zu Ende gegangen.

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Nebulöse Ängste im Kleingartenidyll

Die bühne der TU zeigt „Im schönsten Wiesengrunde“

Die Idylle ist verheißungsvoll: Ein Gartenhäuschen im Grünen, zwei zottelige Hunde, Blumen überall, kurz geschorene Wiese und spießige Nachbarn, die Kaffee und Kuchen servieren. Ian hat es sich „Im schönsten Wiesengrunde“ herrlich eingerichtet. Dort ist er mit seiner Melancholie allein – wenn nicht gerade die Nachbarn stören oder bösartige Ängste ihn heimsuchen. Die „bühne – das Theater der TU Dresden“ (Fotos: PR/Maximilian Helm) hat mit ihrem neuen Stück eine düstere, sperrige Geschichte inszeniert, ein Stück über das depressive Individuum, das in scheinbarer Sicherheit nur umso mehr von sich selbst gepeinigt wird.

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„Hier kommt keine lebend raus!“

Andreas Kriegenburg inszeniert „Bernarda Albas Haus“ am Staatsschauspiel Dresden

Wie riesige Leichentücher hängen die weißen Laken von der Decke, zwischen denen von Kopf bis Fuß schwarz verschleierte Gestalten umhergeistern, wie verlorene Schatten zwischen Leben und Tod. Doch diese Gestalten sind noch am Leben; gestorben ist Antonio María Benavides, dessen Witwe Bernarda nach altem Brauch eine Trauerzeit über das Haus verhängt:

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