„Der Nussknacker“ an der Semperoper
Kaum ein Ballett ist wohl so eng mit Weihnachten verbunden wie der „Nussknacker“ – und ebenso wie das schönste Fest im Jahr bringt auch die aktuelle Produktion an der Semperoper die Augen von Groß und Klein zum Leuchten. Vor romantischer Dresden-Kulisse (Bühne und Kostüme: Roberta Guidi di Bagno) erwachen hier getreu der literarischen Vorlage E.T.A. Hoffmanns die Spielfiguren des Mitternachts zum Leben, tanzen die Zinnsoldaten und Zuckerpuppen im schneebedeckten Märchenwald (Foto: PR/Costin Radu). Im Wesentlichen dem ursprünglichen Ballettlibretto von Marius Petipas folgend, bleibt in dieser Kooperation von Semperoper Ballett und der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden kein Platz für Düsteres.
Ballettdirektor Aaron S. Watkin und Palucca-Rektor Jason Beechey haben dabei eine klare, klassische Choreografie erarbeitet, die sowohl den kleinen als auch den großen Tänzern viel Raum für Individualität lässt und deren Bewegungsabläufe ungezwungen und natürlich wirken. Für Spannung sorgt dabei eben jenes Wechselspiel zwischen jungen und erwachsenen Tänzern. Am deutlichsten wird dies in der Figur der Marie, die auch choreografisch eine innere Entwicklung vom kleinen Mädchen (Lydia Jahn) zur erwachsenen Frau (Anna Merkulova) durchmacht – bis sie schließlich mit ihrem Prinzen (István Simon) den Blumenwalzer tanzt.
Unter der musikalischen Leitung von Vello Pähn verschmelzen Tschaikowskys berühmte Melodien dabei exakt mit dem bunten, zauberhaften Geschehen auf der Bühne. Sodass man wünscht, der Abend möge nie zu Ende gehen.
(erschienen am 30.11.11 in Hochschulzeitung „ad rem“)
Semperoper Dresden wieder am 3.12., 5.12. sowie am 9. und 13. Dezember, 19 Uhr