Ein riesiges Fest für alle Chöre

Vor 150 Jahren weilten 12.000 Sänger in Dresden

Der 25. Juli gehört zu den historischen Tagen für Dresden – nur kaum einer weiß das. Denn kaum jemandem in der Stadt ist bekannt, dass vom 22. bis zum 25. Juli 1865 das aller erste Deutsche Sängerbundesfest an der Elbe in Dresden gefeiert wurde. Es war eine exorbitante Veranstaltung, zu der sämtliche Gesangsvereine aus Deutschland sowie deutsche Sängerbünde aus St. Petersburg, Liverpool, Budapest, Paris, New York,

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Dresden ist auf Namenssuche

Vom Lügenbogen auf die Cosel-Brücke …

Na, das kann ja heiter werden! Das Weltkulturerbe ist pfutsch, die Biber bevorzogen inzwischen ruhigere Bauten, auch die Hufeisennasen flattern längst woanders und selbst die fristgerechte Fertigstellung der Waldschlösschenbrücke steht auf wackligen Beinen. Die Stadt indes sieht die Zeit gekommen, für das schlagzeilengebeutelte Bauwerk endlich einen passenden Namen zu finden. Die Suche ist vor allem von Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) angestossen worden. Der hatte die Bezeichnung „Waldschlösschenbrücke“ lediglich als „Arbeitstitel“ abgetan und will mit der künftigen Taufe des Bauwerks wohl vergangene Brücken-Skandale und -dälchen vergessen machen.

Wie bei der Volksabstimmung im Jahre 2004 sind nun einmal mehr die Dresdner an der Reihe. Sie sind aufgerufen, rege Vorschläge zur Namensgebung zu bringen, und damit über das Schicksal der neuen Elbquerung mitzubestimmen – nomen est omen, wie die Lateiner sagen. Erste Vorschläge seien bereits von Brückenbefürwortern wie -Gegnern eingegangen, schreibt die Sächsische Zeitung in ihrer Onlineausgabe am Wochenende. Via Online-SZ können die Dresdner übrigens bis zum Sonntagabend auch an einer ersten Abstimmung zum Namen teilnehmen. Die zehn häufigsten und schönsten Vorschläge der Leser werden dort bis zum Sonntag 18 Uhr in einem Abstimmungsranking miteinander wetteifern. Von Lügenbogen, über Banausenwunder bis zur Cosel-Brücke haben die Vorschläge gereicht. Der Siegername, so versprechen die Blattmacher, wird dann natürlich auch an Baubürgermeister Marx weitervermittelt.

Wenn das mal nicht Zündstoff für eine weitere Waldschlösschenbrückendiskussion gibt!

Nicole Laube

Zur SZ-Abstimmung: www.sz-online.de/bruecke

Foto: elbmargarita-Archiv/04-10

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Der 25. Juni – ein historischer Tag für Dresden?

Hofgeflüster – die Stadtkolumne

Wenn man die Dresdner heute fragt, was am 13. Februar 1945 in ihrer Stadt passierte, dann senken sich die Augenlider demütig und Erzählungen vom Angriff auf die Stadt kullern wie Tränen. Fragt man die Dresdner aber, was am 25. Juni 2009 geschah, provoziert man wohl höchstens ein Stirnrunzeln und fragende Blicke. Der Tod von Michael Jackson? – Nur zur Erinnerung: Es ist der 25.6.2009. Die Unesco hat Dresden von der Weltkulturerbeliste gestrichen. Allen Versuchen der Stadt zum Trotz, die Brücke am Waldschlösschen als nettes Erbstück darzustellen, zeigte die Unesco kein Erbarmen.

Dresden verlor seinen Welterbetitel und bekam eine neue Sehenswürdigkeit. Nach langen Jahren des Kampfes weiß man nun an der Elbe, was ein „Brückengegner“ ist und wie die kleine Hufeisennase aussieht, auch über die Bedürfnisse von Bibern sind wir bestens im Bilde. Heute ist der Streit um die Elbquerung zwar keineswegs geschlichtet, im Lärm der Baustelle aber sehr viel leiser geworden. Und die Dresdner fügen sich in ihr Schicksal: Ob mit oder ohne Brücke, Dresden ist und bleibt für uns die schönste Stadt der Welt! Die Brücke kann das Canaletto-Bild vom glänzenden Barock nicht bekleckern, so wie auch die Bomben im zweiten Weltkrieg die Illusion vom idyllischen Elbflorenz nicht aus den Köpfen sprengen konnten. Dresden lebt von seinem Stolz auf sich selbst. Und der war schließlich schon vor dem Weltkulturerbetitel da. So verwundert es auch nicht, dass der 25. Juni heute für viele „nur“ noch der Todestag von Michael Jackson ist. Die Waldschlösschenbrücke ist vielleicht für viele Dresdner noch immer ein Feind – aber für Dresden ein Feind ohne Waffen.

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Dresdner Debatte startet im Internet

Bürger sollen bei Neumarktplanung mitreden

Was in Dresden aus gut gemeinten Projekten werden kann, wenn es an Kommunikation mangelt, hat das Desaster Waldschlösschenbrücke über die Stadtgrenzen hinaus eindringlich verdeutlicht. Damit der Dialog zwischen Rathaus und Bürgern künftig erfolgreicher verläuft, wird am 8. Juni ein öffentliches Portal zur Stadtentwicklung im Internet starten. Mit der Dresdner Debatte im Netz will die Stadt „eine neue Form des offenen und öffentlichen Dialogs zur aktuellen Entwicklung in der Stadt zwischen Bürgern, Politik und Stadtplanung“ anregen, so heißt es aus dem Rathaus.

Als erstes soll in dem moderierten Online-Dialog das Thema Neumarkt (Foto: Nicole Laube) diskutiert werden. Unter der Leitfrage „Wie wird der Neumarkt ein Platz für die Dresdner?“ können sich die Dresdner vom 8. Juni bis zum 8. Juli unter www.dresdner-debatte.de über die aktuellen Planungen am Neumarkt informieren und dazu auch selbst zu Wort melden. Sie können ihre Ideen zur Nutzung des Neumarktes einbringen und Fragen zu den Vorhaben am Platz stellen. „Der Neumarkt war und ist der identitätsstiftende Mittelpunkt Dresdens. Dieser Ort ist prädestiniert für den Auftakt für die Dresdner Debatte“, meint Oberbürgermeisterin Helma Orosz.

Die Ergebnisse des Dialogs werden ferner ausgewertet und voraussichtlich Anfang September vorgestellt. Sie sollen außerdem in die Erarbeitung möglicher Anforderungen für Grundstücksausschreibungen und Bebauungspläne einfließen, so die Bürgermeisterin. (NL)

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